FAQ
Hier finden Sie Antworten auf häufig gestellte Fragen im Zusammenhang mit Faktor X und dem ressourceneffizienten Bauen und Sanieren.
Faktor-X-Häuser müssen nicht teurer als konventionell errichtete Häuser sein. Ob ein Gebäude um einen Faktor X ressourceneffizienter ist, entscheidet sich am Rohbau, während ein großer Teil der Hauskosten beim Innenausbau entsteht. Hier lassen sich meist mögliche Mehrkosten einsparen, wenn sie überhaupt auftreten. Denn die größten finanziellen Sparpotenziale liegen in der Auswahl der Ausstattung.
Zu Mehrkosten kann es bei massiver Bauweise kommen, da damit der Faktor X etwas schwieriger zu erreichen ist als mit einer holzbasierten Bauweise. Im Massivbau muss also an verschiedenen Stellen kompensiert werden. Das kann zum Beispiel mit Recyclingbeton oder mit Ziegeleinhängedecken geschehen. Diese Materialien können etwas teurer sein als die Standardbetondecke.
Planen Sie einen Holzbau, können Sie diesen normalerweise in einer Standardausführung in Faktor-X-Siedlungen bauen. Mehrkosten für den Faktor X brauchen Sie dann nicht einplanen.
Generell ja. Es ist aber etwas schwieriger, den Faktor X zu erreichen und kann zu Mehrkosten führen. Einen Holzbau können Sie in einer Faktor X Siedlung kostenneutral erstellen. Falls Sie noch zweifeln, ob ein Holzhaus das Richtige für Sie ist, finden Sie im Faktor X Bauhandbuch alle Vorteile auf einen Blick.
Abiotische Ressourcen sind mineralische und metallische Rohstoffe, die aus der Natur entnommen werden und nicht mehr nachwachsen. Beispiele dafür sind Kupfererz, Tone, Sande, Naturstein, Kalkstein, Puzzolan, Eisenerz, Aluminium usw.
Der Ressourcenkennwert ist RI abio, also abiotischer Ressourcen Input. Dieser Wert umfasst nicht nur das Kilogramm fertiges Material, sondern auch den Materialaufwand durch den Abbau- und Herstellprozess. So erzeugt 1kg Kupfer beispielsweise einen RI abio von 180 kg. Das nennt man den ökologischen Rucksack.
Leider nein. Bei der Faktor-X-Berechnung wir die Installation einer Photovoltaikanlage nicht berücksichtigt.
Der Bau eines Bungalows ist generell wenig ressourceneffizient. Für die gleiche Wohnfläche wie bei einem zweigeschossigen Einfamilienhaus benötigen Sie bspw. die doppelte Fläche der Bodenplatte. Die Grenzwerte für den Faktor X sind stets auf den Quadratmeter Wohnfläche heruntergerechnet. Wer also flächeneffizient plant, das heißt viel Fläche mit wenig Materialverbrauch herstellt, hat beim Faktor X Vorteile. Eingeschossige Bauweise ist das Gegenteil davon und somit ist eine günstige Faktor-X-Berechnung damit schwieriger zu erreichen.
In einigen Faktor-X-Baugebieten sind Keller aus geologischen Gründen ausgeschlossen. Sind sie nicht ausgeschlossen, jedoch ist die Erreichung des Faktor X mit einem Keller ungleich schwieriger. Ihr Haus wird für die Berechnung des Faktors stets mit einem Referenzhaus verglichen. Dieses Vergleichsgebäude hat keinen Keller. Das bedeutet, dass Ihr Haus noch ressourceneffizienter sein muss, als ohnehin, da Sie den massiv gebauten Keller kompensieren müssen. Darüber hinaus ist ein Keller auch ziemlich teuer und anfällig für Bauschäden. Lagerfläche können Sie oberirdisch kostengünstiger und sicherer herstellen.
Kellerräume dürfen bei der Ressourcenberechnung nur mit in die beheizte Nutzfläche einberechnet werden, wenn sie als Aufenthaltsräume genehmigungsfähig sind und als Wohnfläche gemäß Wohnflächenverordnung gelten. Es muss im Kellergeschoss also einen zweiten Rettungsweg geben und er muss ausreichend belichtet sowie beheizt sein. Lagerräume, Heizungsräume und Räume mit zu kleinen Fenstern dürfen nicht mit in die Wohnfläche gezählt werden.
Die Anforderungen sind hoch, aber es gab schon einige Bauvorhaben, die es geschafft haben.
Nein. In den Bebauungsplänen von Faktor-X-Siedlungen sind Schottergärten ausgeschlossen. Die nicht für Zuwegung und Einfahrt verwendeten Flächen müssen begrünt werden. Das dient der Ressourcenschonung, da der Schotter für Schottergärten extrem viel abiotische Ressourcen verbraucht. Ferner sind Steingärten für das Mikroklima rund ums Haus sehr von Nachteil, da sich die Steine an heißen Tagen stark aufheizen und auch in der Nacht nur langsam auskühlen. Beim nächtlichen Lüften wird dann die einströmende Luft auch noch von den Steinen erwärmt. Außerdem wollen wir jeden Quadratmeter nutzen, um die Artenvielfalt zu schützen und zu fördern. Nur in einem begrünten und möglichst mit einheimischen Blumen bepflanzten Garten kann Leben stattfinden.
Generell gilt: Wie Sie den in Ihrem Baugebiet festgelegten Faktor erreichen ist egal, Hauptsache Sie halten die Grenzwerte ein. Wenn Sie also eine sehr ressourceneffiziente Konstruktionsweise, bspw. Holzständerbauweise wählen und auch sonst auf nachwachsende oder rezyklierte Materialien setzen, kann es sein, dass Sie auch mit einer Klinkerfassade den Faktor X einhalten.
Es gibt aber auch noch einen anderen Weg: Im Indener Faktor X Baugebiet „Lützeler Hof“ wurden zwei Häuser mit einem gebrauchten Stein verklinkert. Damit können Sie rechnerisch auch einen Faktor X Massivbau verklinkern.
Das ist von Kommune zu Kommune sehr unterschiedlich. Am besten sprechen Sie diesen Wunsch schon bei der Reservierung bzw. bei der Eintragung in die Warteliste an. Aus datenschutzrechtlichen Gründen ist die Herausgabe von Kontaktdaten des Nachbarn nur bei gegenseitiger Zustimmung möglich.
Generell befürworten wir die Pflanzung aller heimischen Pflanzenarten. Wichtig ist, dass Sie sich vor dem Gang ins Gartencenter informieren, welche Pflanzen Sie gerne in Ihrem Garten hätten. Bodenqualität und Standort ist für einen sprießenden Garten genauso wichtig wie Pflegeintensität und Blühzeiten. Bitte lassen Sie exotische Pflanzen im Laden. Eingewanderte invasive Pflanzenarten verdrängen einheimische Pflanzen, insbesondere wenn sie ungewollt auswildern. Außerdem können die einheimischen Insekten meistens nichts mit den unbekannten Pflanzen anfangen. Weder kann der Nektar fremder Arten als Nahrungsquelle für Schmetterlinge und Bienen dienen, noch können sie sich daran vermehren.
Diese Liste zeigt eine kleine Auswahl an heimischen Gartenblumen und Heilkräutern und ist als Anregung zu verstehen. In den textlichen Festsetzungen der Bebauungspläne gibt es oft auch noch Listen mit Pflanzen, in denen jedoch eher Baum- und Straucharten definiert werden.
- Akelei (Aquilegia in Sorten)
- Anemone (Anemone in Sorten)
- Aster (Aster in Sorten)
- Berg-Waldrebe (Clematis montana)
- Chrysantheme/ Margerite (Chrysanthemum in Sorten)
- Eisenhut (Aconitum in Sorten)
- Feinstrahl-Alster (Erigeron in Sorten)
- Fetthenne (Sedum in Sorten)
- Flammenblume (Phlox in Sorten)
- Funkie (Hosta in Sorten)
- Geißbart (Aruncus sylvestris)
- Gemswurz (Doronicum caucasicum)
- Glockenblume (Campanula in Sorten)
- Immergrün (Vinca in Sorten)
- Katzenminze (Nepeta faassenii)
- Lupine (Lupinus in Sorten)
- Mädchenauge (Coreopsis verticillata)
- Maiglöckchen (Convallaria majalis)
- Mohn (Papaver orientale)
- Nelke (Dianthus in Sorten)
- Pfingstrose (Paeonia lactiflora)
- Prachtspiere (Astilbe arendsii)
- Rittersporn (Delphinium belladonna)
- Schafgarbe (Achillea in Sorten)
- Schwertlilie (Iris in Sorten)
- Sonnenauge (Heliopsis scabra)
- Sonnenbraut (Helenium in Sorten)
- Sonnenhut (Rudbeckia sullivantii)
- Steinbrech (Bergenia in Sorten)
- Taglilie (Hemerocallis in Sorten)
- Tränendes Herz (Dicentra spectabilis)
- Trollblume (Trollius eruopaeus)
- Veilchen (Viola in Sorten)
- Waldsteine (Waldsteinia in Sorten)
Wir sind uns darüber bewusst, dass Sie für die Ressourceneffizienzberechnung schon früh sehr viel entscheiden müssen. Deswegen kommt es gelegentlich vor, dass nach der Freigabe der Ressourceneffizienzberechnung Änderungen nötig werden. Bitte berechnen Sie jedoch nicht selbst die Auswirkungen der Änderung, da es zu Fehlern in der Eingabe kommen kann, die Sie in falscher Sicherheit wähnen. Lassen Sie sich bitte jede Änderung von uns freigeben.
Doch es gibt einen großen Vorteil der frühen Durchplanung Ihres Hauses: Sätze wie „Das können wir auch noch auf der Baustelle entscheiden ...“ werden deutlich seltener fallen. Schon früh viel entschieden und durchgeplant zu haben, bringt den Vorteil eines entspannteren weiteren Verlauf der Hausplanung und des Hausbaus.
Gefördert durch
Europäischer Landwirtschaftsfonds für die Entwicklung des ländlichen Raums: Hier investiert Europa in die ländlichen Gebiete unter Beteiligung des Landes Nordrhein-Westfalen. Für die LEADER-Region „Rheinisches Revier an Inde und Rur“